Fotoporträt Christian Schads von Franz Grainer (1871-1948), Public domain, via Wikimedia Commons
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Bedeutender Ankauf bereichert das Christian Schad Museum

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Die Museen der Stadt Aschaffenburg freuen sich, eine außergewöhnliche Neuerwerbung vorstellen zu können: Das Gemälde „Hochwald“ von Christian Schad wird in Aschaffenburg erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Nach der feierlichen Eröffnung des Christian Schad Museums am 3. Juni 2022 wird es dort ab 4. Juni 2022 dauerhaft zu besichtigen sein.

Reproduktion wird durch das Original ersetzt

Es war von Beginn an als originalgroße Reproduktion Bestandteil der zukünftigen Dauerausstellung des neuen Museums vorgesehen und kann nun durch das Original ersetzt werden.
Das 1936 entstandene Gemälde gilt als das größte Werk Schads (230 x 176 cm) und nimmt auch als reine Landschaftsdarstellung einen einzigartigen Platz innerhalb seines OEuvres ein.

Mit der altmeisterlichen Methode der Tempera-Untermalung, die Schad hier erstmals erprobte, gibt er das Bergpanorama um die von seinem Vater, Dr. Carl Schad, errichtete Jagdhütte in der oberbayerischen Alpenregion der Valepp wider. Das Hauptmotiv des Gemäldes, ein über 500 Jahre alter Nadelbaum, stand in der Nähe der Hütte. Christian Schads Vater kaufte das Grundstück, wo die nach ihm benannte „Geheimratstanne“ wuchs, und bewahrte sie so vor der Abholzung.

Prägung durch Bergmotive

Die Bergmotive um die väterliche Hütte haben Schad nachhaltig geprägt, und so taucht das „Valepp-Motiv“ immer wieder im Hintergrund seiner Porträts auf. Das imposante Großformat lässt außerdem Anleihen an die religiös gestimmte Landschaftsmalerei der Romantik erkennen, wodurch Schad auch auf seinen Vorfahren, den bedeutenden Landschaftsmaler Carl Philipp Fohr (1795–1818), verweist. Bis zum Tod von Christian Schad befand sich das Werk in seinem Besitz und reflektierte die Erinnerung an glückliche Ferienzeiten in den bayerischen Alpen. Auch wenn das Gemälde in den 1930er Jahren im Rahmen zweier NS-Kunstausstellungen zu sehen war, verweigert es jeden Gegenwartsbezug. Stattdessen fließen hier verschiedene künstlerische und biografische Motive zusammen.

Die Chance, ein so herausragendes Werk erwerben zu können, ist selten. Ich bin begeistert, dass diese einmalige Gelegenheit genutzt wurde und wir so ein weiteres Glanzstück für das Christian Schad Museum gewinnen konnten. Der Ankauf wird die Aschaffenburger Museen als kulturellen Leuchtturm in der deutschen Kulturlandschaft weiter stärken

Jürgen Herzing, Oberbürgermeister und Kulturreferent der Stadt Aschaffenburg

Unterstützung von der Ernst von Siemens Kunststiftung

Dank der maßgeblichen Unterstützung der Ernst von Siemens Kunststiftung, der Kulturstiftung des Bezirks Unterfranken sowie der Christian-Schad-Stiftung Aschaffenburg konnte das außergewöhnliche Gemälde „Hochwald“ erworben werden. „Wer den ‚deutschen Wald‘ imaginiert, hat häufig Christian Schads ‚Hochwald‘ von 1935/36 vor Augen. Entstanden in der elterlichen Blauwandhütte in den bayerischen Voralpen, nimmt das monumentale Ölgemälde die mächtige Geheimratstanne vor dem Rotkogel ins Zentrum, die königlich alle kleinere Tannen überragt. Erstmals in der Ausstellung ‚Der Wald‘ bei der NS-Kulturgemeinde in Berlin gezeigt, zeugt es auch von Schads letztlich vergeblichen Wunsch nach künstlerischer Anerkennung während des nationalsozialistischen Regimes.

Neue Sachlichkeit im Museum

Im Christian Schad Museum Aschaffenburg, das den Nachlass des bedeutenden Künstlers der Neuen Sachlichkeit verwahrt, hat es nun seinen folgerichtigen Platz gefunden – Künstler und Werk werden dort in allen, auch den problematischen Facetten erschlossen

Dr. Martin Hoernes, Generalsekretär der Ernst von Siemens Kunststiftung

Auch die Region steht als Förderer an der Seite der Museen der Stadt Aschaffenburg.

Auch die Region selber muss immer wieder die Kraft aufbringen, ihre Künstler, ihre Kulturschaffenden und ihr kulturelles Erbe zu fördern. Denn Kultur ist weit mehr als bloße Unterhaltung. Kultur gibt den Menschen Identität und Halt.

Erwin Dotzel, Bezirkstagspräsident von Unterfranken

Dr. Thomas Schauerte, Direktor der Museen der Stadt Aschaffenburg, würdigt das Gemälde als

zentrales Werk, das eine bedeutende Sammlungserweiterung und somit eine substanzielle Verstärkung im künstlerischen und biografischen Narrativ des Christian Schad Museums darstellt.

Quellen: Stadt Aschaffenburg, Redaktion Bachgau.Social

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